Gesellschaftliche Verantwortung der Universitäten
Eine Veranstaltung der Allianz Nachhaltige Universitäten in Kooperation mit dem BMWFW
Programm und Einladung
Inhaltlicher Bericht zur Enquete (Download)
Presseerklärung
Wien – Angesichts der aktuellen großen gesellschaftlichen Herausforderungen müssen und wollen Universitäten ihre Vorreiterrolle für eine zukunftsfähige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft verstärkt wahrnehmen. Zu den großen Zukunftsherausforderungen („Grand Challenges“) gehören Probleme wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Ressourcenknappheit, Ernährungssicherheit, demographischer Wandel, soziale Sicherheit und Migration und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Universitäten haben Wissen, Lösungskompetenz und Technologieerfahrung, doch braucht es auch entsprechende Maßnahmen, um diese Expertisen verstärkt für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Zu diesem Themenkomplex fand am 6.10. an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) eine „Enquete der Chancen“ statt.
Ausgangspunkt der Enquete und der Folgeaktivitäten waren Gespräche zwischen dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und Vertreterinnen und Vertretern der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich über den Beitrag der Universitäten für eine wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung.
„Österreich kann stolz auf die Nachhaltigkeitsaktivitäten seiner Universitäten sein, die – auch im europäischen Vergleich – hervorragend sind. Durch ihre Lehr- und Forschungstätigkeiten sind sie wichtige Impulsgeber für die Gesellschaft und können Antworten auf aktuelle globale Herausforderungen geben. Im Zusammenspiel mit der Wirtschaft werden zudem soziale und technologische Innovationen entwickelt, die sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dadurch leisten die Universitäten einen wichtigen Beitrag für die soziale und wirtschaftliche Stabilität und diese Rolle werden wir kontinuierlich stärken.“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner im Zuge der Diskussionsveranstaltung. So sollen etwa Universitäten zukünftig über die Leistungsvereinbarung Konzepte entwickeln, wie sie eine stärkere Verantwortung in der Praxis wahrnehmen können. Etwa durch Bürgerbeteiligungsprozesse in der Forschung, durch Definition von Zielen zu Social Impact oder durch Schwerpunktsetzungen im Bereich der Grand Challenges.
Die „Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich“ ist ein nationaler Zusammenschluss von derzeit neun österreichischen Universitäten, die sich für Themen der Nachhaltigkeit einsetzen. Die Mitglieder der Allianz wollen sich in Forschung, Lehre, Hochschulmanagement und Wissensaustausch verstärkt für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. In diesem Sinne brachte der heutige Tag zwei konkrete Ergebnisse:
- Die Rektorinnen und Rektoren der Allianz Nachhaltige Universitäten haben ein gemeinsames „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet.
- Die Allianz wird in Kooperation mit dem BMWFW als Folgeveranstaltungen zu dieser Enquete eine Reihe von Dialogkonferenzen zu Themen wie Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung, Mobilität und Sustainable Entrepreneurship durchführen, bei denen Expertinnen und Experten des BMWFW, der Allianz, der Wirtschaft und aus anderen Bereichen zentrale Zukunftsfragen für eine nachhaltige Entwicklung diskutieren. Ziel dieser Dialogkonferenzen ist es, in Kooperation mit Partnern konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit zu erarbeiten.
Darüber hinaus formulierten die Rektorinnen und Rektoren der Allianz-Universitäten Bereiche, denen gemeinsam mit dem Ministerium besonderes Augenmerk gewidmet werden soll:
- Im Bereich Forschung soll eine Diskussion zum gesellschaftlichen Impact und „Nachhaltigkeits-Impact“ als zusätzliche Kriterien bei der Bewertung von Forschung initiiert werden.
- Im Bereich Lehre wäre eine Diskussion über verstärkte Anreize für universitätsübergreifende Kooperationen zur Lehre im Themenbereich nachhaltige Entwicklung und Grand Challenges notwendig.
Dazu Helga Kromp-Kolb, Expertin der Allianz und Mitorganisatorin der Enquete: „Wir bringen unsere Kompetenz auf diesen Feldern gerne in die Diskussion möglicher Maßnahmen ein und wollen das Ministerium bei der Umsetzung unterstützen.“
Neben einer Podiumsdiskussion mit dem Vizekanzler bot der Tag Diskussion zwischen unterschiedlichen Stakeholdern über die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung, verantwortungsvolle Wissenschaft und die Erwartungen der Wirtschaft an die Wissenschaft. Die Beteiligten waren sich einig, dass auf den genannten Feldern wichtige Herausforderungen auf alle Akteurinnen und Akteure warten, deren vertiefte Erörterung im Rahmen von Dialogkonferenzen sinnvoll und notwendig ist. Die Reihe der Dialogkonferenzen soll Anfang 2016 beginnen.
Die Vortragsfolien von Prof. Dr. Dirk Messner bekommen Sie auf Anfrage: kontakt@nachhaltigeuniversitaeten.at
Rückfragen an:
Univ.-Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb
Universität für Bodenkultur, Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit
helga.kromp-kolb@boku.ac.at
Mobil: +43 / (0) 664 / 3259704
Dr. Fred Luks
WU Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit
fred.luks@wu.ac.at
Mobil: +43 / (0) 676 8213 4801