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Aktuelles

Der 6. Zyklus der Reihe Mut zur Nachhaltigkeit steht unter dem Motto:

Nachhaltig Leben: Chancen, Risiken, Grenzen

Im Rahmen der fünften Veranstaltung widmet sich Prof. Dr. Marianne Gronemeyer (vormals Professorin für Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der FH Wiesbaden, heute wissenschaftliche Publizistin) folgendem Thema:

Verzicht ist möglich. – Wirklich?

Alles dreht sich um Nachhaltigkeit. Wer das Wort im Munde führt, glaubt bereits auf der richtigen Seite zu sein und einen moralischen Vorteil zu genießen. Aber ist nachhaltiger Konsum nicht ein Etikettenschwindel? Er teilt die  Konsumenten auf zwischen Fast Food-Esser und Biolebensmittel-Genießer;  zwischen Massen- und Ökotourismus; zwischen den ICE-Reisenden, die sich am Zielort einen Mietwagen gönnen, und den Immer-noch Autofahrern; zwischen denen, die guten Gewissens konsumieren und jenen, die sich nicht dafür interessieren.  Aber Konsumenten bleiben die einen wie die anderen  allemal. Frau Prof. Gronemeyer wird in Ihrem Vortrag aufzeigen, dass die Menschen bedürftiger und anspruchsvoller werden, umso mehr es zu konsumieren gibt.

WANN: Donnerstag, 23. April 2015, 18-20 Uhr

WO: Kommunalkredit Public Consulting (Türkenstraße 9, 1090 Wien)

Freier Eintritt

Veranstalter der Reihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ sind das Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU, BMLFUW und Risiko:dialog (Umweltbundesamt, Radio Ö1, BOKU, BMG, BMWFW, BMLFUW, Austrian Power Grid) in Zusammenarbeit mit der Kommunalkredit Public Consulting GmbH und mit freundlicher Unterstützung der Hofer KG und der Stiftung „Forum für Verantwortung“, Deutschland.

ACHTUNG! Bitte melden Sie sich bis 21.4. unter:  www.umweltbundesamt.at/mutzurnachhaltigkeit   für die Veranstaltung an.

Nutzen Sie die neu geschaffene Möglichkeit, im Rahmen der elektronischen Anmeldung, Fragen für die Dialogrunde einzubringen.

Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Einladung zur 13. Vorlesung
„Wirtschaft trifft „Umwelt“ (BA Vorlesung zur Nachhaltigkeit) zum Thema

„GENDER. Über das soziale Geschlecht und die Nachhaltigkeit.“

Die Reihe „Wirtschaft trifft Umwelt“ ist eine Kooperation der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität für Bodenkultur.
In bewährtem Format – 2 Impulsvorträge der geladenen Expertinnen mit anschließender Diskussion, spannend moderiert von Dr. Fred Luks – freuen wir uns diesmal auf:

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Univ.Prof.DI.Dr. Edeltraud Hanappi-Egger, WU Wien (Leiterin des Instituts für Gender und Diversität in Organisationen):

„Gendermythen im Management“

O.Univ.Prof.Dr.-Ing. Gerda Schneider, BOKU (Leiterin des Instituts für Landschaftsplanung)

„Gender und urbane Freiräume“

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AM 22. April 2015
UM 19:00 Uhr

Bank Austria „Oktogon“
Schottengasse 6-8
1010 Wien

Die Einladung im Detail finden Sie hier.

Freier Eintritt – um Anmeldung wird gebeten bis 22.4., 12 Uhr an laura.morawetz@boku.ac.at

Am 16. April 2015 um 18:30 Uhr findet die vierte Folge der Reihe „Tiefenbohrungen: Wirtschaft anders denken“ statt. Diese Tiefenbohrung beschäftigt sich mit einem der größten Ökonomen des 20. Jahrhunderts: Joseph Alois Schumpeter. Wir werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, was sich von Schumpeter für das Nachdenken über unsere Wirtschaftsordnung und ihre Veränderung lernen lässt. Nach den Vorträgen von Richard Sturn (Universität Graz) und Caroline Gerschlager (Wirtschaftsuniversität Wien) besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Wir bitten um Anmeldung bis am 15. April unter tiefenbohrungen@wu.ac.at. Mehr dazu hier sowie in der Anlage.

NH-Tag-GebäudeAm 4. Mai 2015 findet der 1. BOKU Nachhaltigkeitstag statt. Existierende Initiativen der BOKU werden sichtbar gemacht und vernetzt, sowie Raum für Dialog und Inspiration geschaffen!

Das Programm umfasst die Bereiche Forschung, Lehre, Green Campus und Gesellschaft an der BOKU. Tagsüber wird es auf der Türkenschanze neben einem Vortrag von Marina Fischer-Kowalski zwei Einheiten mit Parallelsessions geben, in denen unter anderem wissenschaftliche Präsentationen, Diskussionen, Workshops, Open Space, Informationsstände, Poster Präsentationen etc. zum Thema Nachhaltigkeit geboten werden. Für den Abend konnten wir den Kabarettisten Roland Düringer gewinnen!

Weitere Informationen finden Sie – kontinuierlich aktualisiert – auf der BOKU Website.

 

 

Daniel Hausknost (Institut für Soziale Ökologie) hat die institutionellen Rahmenbedingungen für den Stillstand in der Klimapolitik analysiert.

Die aktuellen Herausforderungen, die der Wandel des Klimas und das Schwinden fossiler Energiequellen an uns stellen, rufen – schenkt man den Forscherinnen und Forschern Glauben – zu sofortigem Handeln auf. Die reale Situation lässt den Ernst der Lage aber kaum erkennen. „Statt einer Entkopplung der Umweltschäden vom Wirtschaftswachstum beobachten wir eine zunehmende Entkopplung der Probleme von unseren Möglichkeiten, diese zu lösen“, so Daniel Hausknost (Institut für Soziale Ökologie) in einem Artikel. Die derzeitigen Modelle der Umweltpolitik scheinen daran zu scheitern, einen Wandel tatkräftig und zügig umsetzen zu müssen.

Für seine Analyse des Stillstandes hat sich Hausknost auf einer abstrakten Ebene dem Thema angenähert. „Entscheidung“, „Auswahl“ und „Lösung“ sind nach ihm drei Treiber, die sich logisch und funktional voneinander unterscheiden und auf verschiedene Weisen auf die Realität einwirken. Der Politikwissenschaftler und Philosoph analysiert die Wirkweisen dieser drei Operatoren umfassend und kommt dabei zum Schluss, dass liberale demokratische Systeme tendenziell eher so handeln, dass eine Umgestaltung schwächer ausfällt („Auswahl“, „Lösung“). „Das Potenzial zum Wandel liegt aber am ehesten bei dem Faktor ‚Entscheidung‘“, so Hausknost. „Es ist am höchsten, weil Entscheidungen alle anderen Optionen ausschalten.“ „Auswahl“, also das individuelle Marktverhalten, sei hingegen eher schwach umgestaltend, da es keine anderen Möglichkeiten eliminiert. „Lösung“ sei schwach transformativ, da sie in einer Rationalität verharren könnte, die selbst für die Konstitution jener Probleme verantwortlich sein könnte, die es zu überwinden gelte.

„Entscheidungen sind aber das unbequemste für die Politik“, führt Hausknost weiter aus. „Sie sind schwer gegenüber der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, da man sich mit ihnen zwischen verschiedenen politischen Ideologien und Weltanschauungen positionieren muss. Jede solche Entscheidung produziert gleichzeitig auch Verlierer. Diese Konsequenz wird in der Politik häufig gefürchtet.“ Lösungen seien hingegen einfach zu kommunizieren, da sie sich auf scheinbar objektiv definierte Probleme beziehen und in einem rationalen Rahmen befinden. Demokratische Regierungen seien außerdem systematisch darauf ausgerichtet, der kurzfristigen Stabilität des Systems eine höhere Priorität einzuräumen als dessen langfristigen Bestehen.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es nun, neue Instrumente und Mechanismen politischer Entscheidungsfindung zu entwickeln“, so Hausknost. Besondere Bedeutung könnte hier direktdemokratischen Instrumenten im Verbund mit anderen Teilhabeformen zukommen, da diese gut geeignet sind, sich über die Sachzwänge des repräsentativen Systems hinwegzusetzen. „Denn Nicht-Entscheidungen haben letztlich ebenso weitreichende Folgen wie Entscheidungen: Sie eliminieren Optionen, die wir nicht gewählt haben.“ In dem Fall des Klimawandels würden mit seinem Fortschreiten die Optionen immer weniger. Es gelte also rasch zu handeln.

Hausknost, D. (2014). Decision, choice, solution: ‚agentic deadlock‘ in environmental politics. Environmental Politics, 23:3, 357-375.

Rückfragen:
Mag. Dr. Daniel Hausknost
Institut für Soziale Ökologie
Tel.: +43 1 522 4000 404
daniel.hausknost@aau.at

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