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Aktuelles

Daniel Hausknost (Institut für Soziale Ökologie) hat die institutionellen Rahmenbedingungen für den Stillstand in der Klimapolitik analysiert.

Die aktuellen Herausforderungen, die der Wandel des Klimas und das Schwinden fossiler Energiequellen an uns stellen, rufen – schenkt man den Forscherinnen und Forschern Glauben – zu sofortigem Handeln auf. Die reale Situation lässt den Ernst der Lage aber kaum erkennen. „Statt einer Entkopplung der Umweltschäden vom Wirtschaftswachstum beobachten wir eine zunehmende Entkopplung der Probleme von unseren Möglichkeiten, diese zu lösen“, so Daniel Hausknost (Institut für Soziale Ökologie) in einem Artikel. Die derzeitigen Modelle der Umweltpolitik scheinen daran zu scheitern, einen Wandel tatkräftig und zügig umsetzen zu müssen.

Für seine Analyse des Stillstandes hat sich Hausknost auf einer abstrakten Ebene dem Thema angenähert. „Entscheidung“, „Auswahl“ und „Lösung“ sind nach ihm drei Treiber, die sich logisch und funktional voneinander unterscheiden und auf verschiedene Weisen auf die Realität einwirken. Der Politikwissenschaftler und Philosoph analysiert die Wirkweisen dieser drei Operatoren umfassend und kommt dabei zum Schluss, dass liberale demokratische Systeme tendenziell eher so handeln, dass eine Umgestaltung schwächer ausfällt („Auswahl“, „Lösung“). „Das Potenzial zum Wandel liegt aber am ehesten bei dem Faktor ‚Entscheidung‘“, so Hausknost. „Es ist am höchsten, weil Entscheidungen alle anderen Optionen ausschalten.“ „Auswahl“, also das individuelle Marktverhalten, sei hingegen eher schwach umgestaltend, da es keine anderen Möglichkeiten eliminiert. „Lösung“ sei schwach transformativ, da sie in einer Rationalität verharren könnte, die selbst für die Konstitution jener Probleme verantwortlich sein könnte, die es zu überwinden gelte.

„Entscheidungen sind aber das unbequemste für die Politik“, führt Hausknost weiter aus. „Sie sind schwer gegenüber der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, da man sich mit ihnen zwischen verschiedenen politischen Ideologien und Weltanschauungen positionieren muss. Jede solche Entscheidung produziert gleichzeitig auch Verlierer. Diese Konsequenz wird in der Politik häufig gefürchtet.“ Lösungen seien hingegen einfach zu kommunizieren, da sie sich auf scheinbar objektiv definierte Probleme beziehen und in einem rationalen Rahmen befinden. Demokratische Regierungen seien außerdem systematisch darauf ausgerichtet, der kurzfristigen Stabilität des Systems eine höhere Priorität einzuräumen als dessen langfristigen Bestehen.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es nun, neue Instrumente und Mechanismen politischer Entscheidungsfindung zu entwickeln“, so Hausknost. Besondere Bedeutung könnte hier direktdemokratischen Instrumenten im Verbund mit anderen Teilhabeformen zukommen, da diese gut geeignet sind, sich über die Sachzwänge des repräsentativen Systems hinwegzusetzen. „Denn Nicht-Entscheidungen haben letztlich ebenso weitreichende Folgen wie Entscheidungen: Sie eliminieren Optionen, die wir nicht gewählt haben.“ In dem Fall des Klimawandels würden mit seinem Fortschreiten die Optionen immer weniger. Es gelte also rasch zu handeln.

Hausknost, D. (2014). Decision, choice, solution: ‚agentic deadlock‘ in environmental politics. Environmental Politics, 23:3, 357-375.

Rückfragen:
Mag. Dr. Daniel Hausknost
Institut für Soziale Ökologie
Tel.: +43 1 522 4000 404
daniel.hausknost@aau.at

Die Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich ist Partner der Aktionstage Nachhaltigkeit. Diese finden heuer vom 27. Mai bis 7. Juni 2015 statt.

Die österreichweite Initiative „Aktionstage Nachhaltigkeit“ findet einmal pro Jahr in einem Zeitraum von zirka zehn Tagen statt und holt das vielfältige Engagement für eine Nachhaltige Entwicklung in Österreich vor den Vorhang.

Weitere Informationen unter: http://www.nachhaltigesoesterreich.at/

Die Universität Klagenfurt bekennt sich zum Ziel der nachhaltigen Mobilität. Was bedeutet das?

Die Mobilitätserhebung durch das Verkehrsplanungsbüro Hochkofler im Jahr 2014 hatte zum Ergebnis, dass sowohl bei den Bediensteten als auch bei den Studierenden der AAU ein hohes Potenzial zur verstärkten Nutzung von Fahrrad und Öffentlichem Verkehr besteht und die Nutzung des PKW in der betrieblichen Alltagsmobilität deutlich reduziert werden kann.

Folglich konzentrieren sich die mobilitätsbezogenen EMAS-Aktivitäten zunächst auf die Förderung der Nutzung von Öffentlichem Verkehr und Fahrrad. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass seit Dezember 2014 das Öffentliche Verkehrsangebot für Universitätsangehörige deutlich verbessert wurde: Die Inbetriebnahme der S-Bahnstation West, die Verdichtung des Busangebots (Linien 60, 62, 81, 10, 20, 90, 92) in Verbindung mit der Echtzeit-Fahrplan-App Qando Klagenfurt sowie mit einem Fahrplanmonitor beim Hörsaal 2 machen die Nutzung von Bahn und Bus deutlich attraktiver – wenngleich noch viele Verbesserungen anstehen! Als nächster Schritt ist seitens der Universität die Einführung eines Jobtickets geplant, d. h. eines 50%igen Zuschusses zum Jahresticket der Klagenfurter Stadtwerke!

Das Fahrrad ist in der Universitätsstadt Klagenfurt das geradezu ideale Verkehrsmittel. Der Beitrag der Universität ist die geplante Verbesserung und Ausweitung der Fahrradabstellanlagen (komfortabel, sicher, überdacht, mit Schlauchomat und Lufttankstelle) sowie das kostengünstige Angebot eines hochwertigen AAU-Fahrrades. Die radbezogenen Maßnahmen geschehen natürlich in enger Kooperation mit der HochschülerInnenschaft! Erwähnenswert ist schließlich noch die Errichtung von mittlerweile bereits fünf Gratis-Stromtankstellen für E-Fahrzeuge, die gut angenommen werden!

Die AAU ist auf dem Weg zum nachhaltigen Mobilitätsmanagement!

 

Am 24. März 2015 um 18:30 findet die vierte Folge der Reihe „WU-NachhaltigkeitsKontroversen“ statt. Es wird um die Frage gehen, welche Chancen und welche Risiken mit einem Mehr an Partizipation verbunden sind. Hauptreferent ist Robert Misik, Journalist und Sachbuchautor aus Wien. Mit ihm diskutieren WU-Professor Michael Meyer, Michaela Moser, FH-Professorin an der FH St. Pölten, und Rita Trattnigg, freie Forscherin und Prozess-Begleiterin.

Mehr dazu hier.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 17. März unter nachhaltigkeitskontroversen@wu.ac.at.

WU WürfelbildDas WU-Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit hat die sogenannte „WU-Nachhaltigkeitslandkarte“ erstellt. Die Nachhaltigkeitslandkarte zeigt, welche Rolle das Leitbild der Nachhaltigkeit schon heute an der WU spielt – im Management der Universität, in der Forschung, in der Lehre und im Austausch mit der Gesellschaft. Sie zeigt auch: die WU ist in Bewegung. Nachhaltig.

Die Nachhaltigkeitslandkarte ist unter folgendem Link zu finden: http://www.wu.ac.at/sustainabilitycenter/overview/

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