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Archiv des Autors: Lisa Bohunovsky

Aus Anlass der Weltklimakonferenz Anfang Dezember in Paris wird ein Artikel von Helmut Haberl (Institut für Soziale Ökologie) im Journal „Current Opinion in Environmental Sustainability“ in einem Virtual Issue neu herausgegeben. Er beschäftigt sich darin mit den Potenzialen der Bioenergie bis 2050.

Bei der Weltklimakonferenz COP 21 in Paris wird es darum gehen, rechtlich bindende globale Übereinkommen zu Klimazielen zu finden. Bioenergie ist dabei ein vielfach diskutierter Faktor, in den viele EntscheidungsträgerInnen große Hoffnungen legen. Dabei wird in den Diskussionen besonders auf Technologien wie BECCS (bioenergy with carbon capture and storage) gesetzt, die es erlauben, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen („negative emissions“). BECCS beruht darauf, dass Pflanzen beim Wachstum CO2 aufnehmen, welches dann bei der Verbrennung der Biomasse aufgefangen und unterirdisch gespeichert – und so aus der Atmosphäre entfernt – wird.

„Die Möglichkeiten der Erde sind begrenzt. Wir nutzen derzeit bereits drei Viertel des Planeten mehr oder weniger intensiv für menschliche Zwecke“, so Helmut Haberl. Wenn nun im Übermaß zusätzliches Land für die Energieproduktion mit Hilfe von Bioenergie verwendet wird, würde der Druck auf die Ökosysteme massiv zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt Haberl auch in einem Artikel aus dem Jahr 2010, der nun neu veröffentlicht wird: „Die Potenziale von Bioenergie hängen stark davon ab, was wir essen, welche Technologien wir in der Landwirtschaft wie effizient anwenden und welche Flächen wir für unsere Energieernte einsetzen“, so Haberl. Grundsätzlich konnte man schon 2010 davon ausgehen, dass die Potenziale geringer sind als oft angenommen, wenn ökologische Grenzen berücksichtigt werden.

„In den vergangenen fünf Jahren hat sich viel in diesem Bereich weiterentwickelt. Mittlerweile verstehen wir die wesentlichen sozioökonomischen und biophysischen Faktoren besser. Es ist allen klar, dass beim Einsatz von Bioenergie, mit oder ohne BECCS, vorsichtig vorgegangen werden muss. Man braucht dafür gut durchdachte Umsetzungsmaßnahmen, die den möglichen Nachteilen effektiv entgegenwirken und Synergieeffekte gut nutzen können“, erläutert Haberl. Die Bioenergie als (All)Heilmittel für die derzeitigen Klimaprobleme heranzuziehen, sei für ihn und einen Großteil der Forschungscommunity nicht zulässig.

Haberl, H., Beringer, T., Bhattacharya, S.C., Erb, K.-H. & Hoogwijk, M. (2010 & 2015). The global technical potential of bio-energy in 2050 considering sustainability constraints. Current Opinion in Environmental Sustainability, Virtual Special Issue.

Rückfragehinweis:
Ao.Univ.-Prof. Dr. Helmut Haberl
+43 (0)699-19130591
Helmut.Haberl@aau.at

Der aktuelle Zyklus der Reihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ steht unter dem Motto:  Wertewandel – Wertesuche. Welche Werte braucht es für die Transformation? Expertinnen und Experten berichten über die aktuellen Fragen unserer Zeit und diskutieren intensiv mit Personen aus der Praxis und dem Publikum über innovative Wege und Möglichkeiten einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft.

Im Rahmen der zweiten Veranstaltung widmet sich Dr.in Margit Ammer, E.MA vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte folgendem Thema:

Umwelt und Migration: Vor welchen Herausforderungen stehen wir?

Umweltveränderungen können im Zusammenspiel mit anderen Faktoren Menschen zur Migration bewegen oder sogar zwingen. In diesem Zusammenhang treten viele Fragen auf:  Wann führen Umweltveränderungen zu Migration? Wie viele Menschen sind bereits davon betroffen? Welchen rechtlichen Status haben diese Menschen, vor allem jene, die ihren Herkunftsstaat verlassen haben? Welche Verpflichtungen haben Staaten diesen Menschen gegenüber? Diese Fragen wird Dr.in Margit Ammer im Rahmen ihres Vortrages diskutieren.

Die Dialogpartnerin von Dr. Ammer wird  Mag.a Brigitte Reisenberger, Koordinatorin von FIAN Österreich, sein.

WANN: Donnerstag, 3. Dezember 2015, 18:30-20:30 Uhr
Wo: Kommunalkredit Public Consulting (Türkenstraße 9, 1090 Wien)

Freier Eintritt

ACHTUNG! Bitte melden Sie sich bis 1.12. unter http://www.umweltbundesamt.at/mutzurnachhaltigkeit für die Veranstaltung an.

POSTER_download: https://www.boku.ac.at/fileadmin/data/H99000/H99100/Lehre/MzN/20151203_Ammer.pdf

Nutzen Sie die Möglichkeit, im Rahmen der elektronischen Anmeldung, Fragen für die Dialogrunde einzubringen.

Veranstalter der Reihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ sind das Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU, BMLFUW und Risiko:dialog (Umweltbundesamt, Radio Ö1, BOKU, BMG, BMWFW, BMLFUW, Austrian Power Grid) in Zusammenarbeit mit der Kommunalkredit Public Consulting GmbH und mit freundlicher Unterstützung der Hofer KG, des ÖkobusinessPlan Wien und der Stiftung „Forum für Verantwortung“ Deutschland.

Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Die Reihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ startet im November mit einem neuen Zyklus unter dem Motto:

Wertewandel – Wertesuche. Welche Werte braucht es für die Transformation?

Expertinnen und Experten berichten über die aktuellen Fragen unserer Zeit und diskutieren intensiv mit Personen aus der Praxis und dem Publikum über innovative Wege und Möglichkeiten einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft.

Im Rahmen der ersten Veranstaltung widmet sich der Medien- und Kommunikationswissenschaftler Univ. Prof. DDr. Matthias Karmasin folgendem Thema:

„Wie nachhaltig wirken Medien?“

Univ. Prof. Karmasin wird in seinem Vortrag beschreiben, ob und wie  Medien unsere Wahrnehmung und unsere Werte beeinflussen und darstellen, wie sich die Mediennutzung bzw. der Medienkonsum aktuell verändert. Im Anschluss an die Darstellung  der „Mediatisierung“ der Gesellschaft wird er einige Implikationen für die Kommunikation von Nachhaltigkeit diskutieren.

Die Dialogpartnerinnen von Prof. Karmasin werden Roswitha Reisinger (Geschäftsführende Gesellschafterin Lebensart Verlag) und Dr.in Ira Mollay die Initiatorin der Mutmacherei, sein.

WANN: Donnerstag, 12. November 2015, 18:30-20:30 Uhr
Wo: Ausweichquartier alte WU, Festsaal A1.4.10 (Augasse 2-6, 1090 Wien
)

Freier Eintritt

Veranstalter der Reihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ sind das Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU, BMLFUW und Risiko:dialog (Umweltbundesamt, Radio Ö1, BOKU, BMG, BMWFW, BMLFUW, Austrian Power Grid) in Zusammenarbeit mit der Kommunalkredit Public Consulting GmbH und mit freundlicher Unterstützung der Hofer KG, des ÖkobusinessPlan Wien und der Stiftung „Forum für Verantwortung“ Deutschland.

ACHTUNG! Bitte melden Sie sich hier bis 10.11. für die Veranstaltung an.

Nutzen Sie die Möglichkeit, im Rahmen der elektronischen Anmeldung, Fragen für die Dialogrunde einzubringen.

Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

PionierInnen Nachhaltiger Entwicklung an Hochschulen aufgepasst!
Bereits zum fünften Mal findet 2016 der Sustainability Award, der österreichweite Wettbewerb für Universitäten, Fachhochschulen und pädagogische Hochschulen im Bereich Nachhaltigkeit, statt.
Der Sustainability Award, der als gemeinsame Initiative des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich und des Wissenschaftsministeriums ins Leben gerufen wurde, wird alle zwei Jahre in folgenden acht Handlungsfeldern vergeben:

  • Handlungsfeld Lehre und Curricula
  • Handlungsfeld Forschung
  • Handlungsfeld Strukturelle Verankerung
  • Handlungsfeld Studentische Initiativen
  • Handlungsfeld Verwaltung und Management
  • Handlungsfeld Kommunikation und Entscheidungsfindung
  • Handlungsfeld Regionale Kooperation
  • Handlungsfeld Internationale Kooperation

Ein Projekt bzw. eine Initiative kann mehrere Handlungsfelder betreffen.
Am Wettbewerb teilnehmen können alle öffentlichen Universitäten, Fachhochschulen, private akkreditierte Universitäten und pädagogische Hochschulen Österreichs. Die Einreichung für den 5. Sustainability Award 2016 ist am Laufen, der Einreichschluss ist der 15. November 2015!

Weitere Informationen hier!

Alpen-Adria-Universität | Forschung:
27.1.2015

Gutes tun, und die Konsumentinnen und Konsumenten davon wissen lassen: Das kann ein Erfolgsrezept für die Werbung sein, wie Forscherinnen und Forscher nun in einer internationalen Studie nachweisen konnten. 

Zahlreiche Studien zeigten bereits auf, dass von den Konsumentinnen und Konsumenten weltweit vermehrt „Corporate Social Responsibility“ eingefordert wird. Kundinnen und Kunden sind sich der Macht ihrer Kaufkraft gewiss und unterstützen so Themen wie Umweltschutz oder Soziale Gerechtigkeit. Letzteres Anliegen lässt sich im Marketing mit der „humane-oriented CSR“ zusammenfassen. Gemeint ist damit beispielsweise die Unterstützung der von Armut oder Benachteiligung betroffenen Personen, Regionen oder Länder. Fairness, Altruismus, Großzügigkeit, Sorgsamkeit und Fürsorglichkeit sind Attribute, die damit einher gehen.

Sandra Diehl (Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, AAU), Ralf Terlutter (Lehrstuhl für Marketing und Internationales Management, AAU) und Barbara Mueller (School of Journalism & Media, San Diego State University) haben nun ein Modell entwickelt, das den Einfluss von humanorientierter CSR in der Werbung auf die KonsumentInnen darstellt. Dieses Modell haben sie in sechs Ländern mit verschiedenen kulturellen Prägungen untersucht. Ihnen ging es dabei darum herauszufinden, wie CSR-Appelle in der Werbung die Haltungen gegenüber der Werbung und die Wahrnehmung des beworbenen Produkts und des Unternehmens verändern. In einem nächsten Schritt eruierten sie so die Bewertung des Produkts und mögliche Kaufentscheidungen. Da der Kampf um Soziale Gerechtigkeit kulturell unterschiedlich bewertet wird, wurde die kulturelle Dimension „Humanorientierung“ in das Studiendesign mit aufgenommen. Die Untersuchung wurde schließlich mit 924 TeilnehmerInnen in den USA, Deutschland, Frankreich, Österreich, Chile und der Schweiz durchgeführt. Dazu wurden Personen im öffentlichen Raum angesprochen und zu einzelnen Beispielsujets aus der Werbung befragt.

Die Ergebnisse zeigen grundsätzlich, dass das von Diehl, Terlutter & Mueller vorgeschlagene Modell bestätigt werden kann. Die AutorInnen fassen darüber hinaus zusammen: „Ein höherer Grad an Humanorientierung in einem Werbesujet führte zu einer positiveren Bewertung der Werbung sowie zu einem stärkeren Eindruck, dass der Werber sozial verantwortungsbewusst ist. Dies lässt sich für alle sechs Länder, auch für jene, in denen der kulturelle Wert Humanorientierung weniger wichtig scheint, feststellen.“ Werberinnen und Werber können also auf diese Weise eindeutig die Wahrnehmung der Werbung und das Image positiv beeinflussen.

Die Ergebnisse im Detail unter:
Diehl, S., Terlutter, R. & Müller, B. (2015). Doing good matters to consumers: the effectiveness of humane-oriented CSR appeals in cross-cultural standardized advertising campaigns. International Journal of Advertising. Downloadbar unter: http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02650487.2015.1077606

Rückfragen:
Assoz.-Prof. Dr. Sandra Diehl
+43 463 2700 1822 | Sandra.Diehl@aau.at

Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
+43 463 2700 4041 | Ralf.Terlutter@aau.at

 

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